Ramadan – die Zeit der Besinnung
Der neunte Monat des islamischen Mondkalenders ist der Fastenmonat Ramadan. Dieser ist für Muslime die wohl wichtigste und segensreichste Zeit im ganzen Jahr. Seine besondere Bedeutung erhält der Ramadan durch den engen Bezug zur Offenbarung des Korans.
Die ersten Verse wurden dem Propheten Muhammad in der Nacht des 27. Ramadan herabgesandt, als er sich wie zur inneren Einkehr in eine Höhle in den Bergen um Mekka zurückgezogen hatte. Dieses Ereignisses, dem auch eine eigene Sure im Koran gewidmet ist, gedenken die Muslime alljährlich in der sogenannten Kadr-Nacht.
Warum fasten?
Individuelle und gesellschaftliche Bedeutung des Ramadans
In der Hektik des Alltags verliert man nur allzu häufig den eigentlichen Sinn des Daseins aus dem Blick. Durch die intensive Beschäftigung mit dem Koran, bewusst verrichtete Gottesdienste und die Disziplinierung des Egos schärft der Ramadan das „innere Auge“ für das Wesentliche. Er gibt dem Gläubigen die Möglichkeit, seine Beziehung zu Gott neu aufleben zu lassen. Vor allem in den letzten zehn Tagen des Ramadan ziehen sich viele Muslime, dem Beispiel des Propheten folgend, in die Moschee zurück (Îtikâf).
Die Gemeinschaft ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Ramadans. Ihr Zentrum ist die Moschee. Hier finden täglich gemeinsame Koranrezitationen und das abendliche Tarâwih-Gebet statt, das nur im Ramadan verrichtet wird. Bevor sich die Gemeinde jedoch in der Moschee versammelt, wird zuhause in den Familien, bei Verwandten oder Freunden das Fasten gebrochen. Zahlreiche Moscheegemeinden in ganz Deutschland organiseren Iftar-Essen, zu denen jede/r, unabhängig von seiner/ihrer Religion, eingeladen ist. Dieses Beisammensein bietet die Möglichkeit, einander kennenzulernen und neue Freundschaften zu schließen..